Trotz der Geldschwemme durch die EZB und den angedrohten Negativzinsen, gibt es Privatpersonen, Selbstständige aber auch Unternehmen, die von Banken keine Kredite erhalten. Demgegenüber stehen Sparer, die Banken meiden aufgrund der quasi nicht existenten Zinsen. Kreditplattformen im Internet bringen diese Leute zusammen, die entweder Geld brauchen oder es anlegen wollen. Der Fachbegriff für diese alternative Finanzierungsart lautet Crowdlending.
Was ist Crowdlending?
Crowdlending ist ein Teilbereich des Crowdfunding und wird auch als Lending-Based Crowdfunding bezeichnet. Bei dieser Finanzierungsform wird ein Kreditprojekt über eine Vielzahl von Privatkrediten realisiert, ohne dass eine Bank als klassisches Kreditinstiutut miteinbezogen werden muss.
„Crowd“ bezeichnet in diesem Zusammenhang eine „Menge, Masse an Personen“ die sich für die gemeinsame Sache zusammenschließen.
„Lending“ bezeichnet eine „Ausleihe, Kreditgewährung“ wodurch ein wesentliches Merkmal des Crowdlendings beschrieben wird, denn der gewährte Kreditbetrag muss zurückgezahlt werden, einschließlich Zinsen.
Da die Bonität der Kreditnehmer beim Crowdlending oftmals geringer ist als bei denjenigen, die Bankkredite bekommen, muss er vergleichsweise hohe Zinsen bezahlen. Das wiederum kommt den Anlegern zu gute. Grundsätzlich verweisen Kritiker allerdings auf die teils hohen Risiken für Anleger, die ihren Einsatz bei einem Zahlungsausfall des Kreditnehmers komplett verlieren können.
Handelt es sich bei den Kreditgebern als auch bei den Kreditnehmern um Provatpersonen, spricht man von Peer-to-Peer-Lending (P2P). Ist der Kreditnehmer ein Unternehmer oder ein Unternehmen, wird von Peer-to-Business-Lending (P2B) gesprochen.
Im Jahr 2012 wurden weltweit 1,5 Milliarden Euro per Crowdlending verliehen.Die Namen der größten und bekanntesten Crowdlending-Portale lauten Lending Club, Prosper, Kiva oder Auxmoney.